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Die KBS 721



Die Kinzigtalbahn KBS 721 führt von Hausach nach Freudenstadt.

Auf einer Streckenlänge von knapp 40 km müssen beachtliche 423 Höhenmeter überwunden werden. 9 Tunnels und 14 Kinzigüberquerungen in Form von imposanten Brückenbauwerken begleiten den Reisenden auf seiner Fahrt.

Die Strecke wurde von 1882 bis 1886 gebaut.

Die Teilstrecke Freudenstadt – Schiltach wurde vom Land Württemberg, als Weiterführung der Gäubahn von Eutingen im Gäu her, die zweite Strecke Hausach nach Schiltach vom Land Baden gebaut.

Daher auch in Schiltach der Wechsel der Kilometrierung von 14,4 auf 55,0

Hausach 0,0

Schiltach 14,19/55,07

Freudenstadt 29,91

Eutingen im Gaü 0,0

Das Stärkste Gefälle der Strecke wird mit 1:43, der kleinste Halbmesser mit 350m angegeben.

Der Eisenbahnbetrieb gestaltet sich zu Beginn äußerst aufwendig. Da in Schiltach die Grenze zwischen Baden und Württemberg verlief, war der Bahnhof Schiltach welcher auf badischem Gebiet errichtet wurde Grenzbahnhof.

Die Stadt Schiltach hatte einen zweiten "württembergischen" Bahnhof, welcher kurz hinter dem Kirchbergtunnel liegt und die Bezeichung "Stadtbahnhof" trug.

Die Züge von Freudenstadt kommend endeten in Schiltach. Die Fahrgäste stiegen in den Zug Richtung Schramberg (KBS 302f) um zum Stadtbahnhof zu kommen. Als Zuglokomtiven kamen aufgrund des engen Gleisbogens im Abzweig aus dem Schiltacher Bahnhof hauptsächlich württembergische C Kuppler und später die württembergische Tn mit württembergischen Drehgestellwagen zum Einsatz, die im BW Freudenstadt stationiert waren. Dadurch erhielt Schiltach eine Drehscheibe sowie Behandlungsanlagen inklusive Wasserturm und einen Lokschuppen.

Nach Gründung des Deutschen Reiches und der DRG entfiel zwar die Granzstation, die württembergische Tn befuhr aber weiterhin die Strecke nach Schramberg. Auf der KBS waren hauptsächlich DRG Lokomotiven der Baureihen 24 38, 57 64, 86 und 50 unterwegs.

Zu Bundesbahnzeiten befuhren weiterhin die oben genannten Lokomotiven (bis auf die BR 24) die Strecke. Teilweise waren zum Ende der Dampflokzeit Diesellokomotiven der Baureihe V60, V100 und Triebwagen VT98 anzutreffen. Die Baureihe 38 (in Epoche IV 038) war bis zu ihrer Ausmusterung auf der Kinzigtalbahn zwischen Hausach und Eutingen im Einsatz. Die Dampflokomotiven wurden von den Diesellokomotiven der Baureihen 211/212, 215/218 sowie durch Schienenbusse 798 abgelöst.

Mitte der achtziger Jahre wurden die in Kempten nicht mehr benötigten Schienenbusnachfolger 627 nach Tübingen bzw. Karlsruhe umbeheimatet und fortan hauptsächlich auf der Kinzigtalbahn von Karlsruhe via Offenburg, Hausach, Freudenstadt nach Eutingen bzw. teilweise bis Tübingen eingesetzt.

Jahrelang war in den Sommermonaten ein eigens zum "Fahrradexpress" umgebauter VB 98 im Kinzigtal unterwegs. Anfangs wurde er noch stielecht mit einem VT 98, später dann auch am 627 gekuppelt.

Zur Unterstüzung der 627 gesellten sich die neueren Triebwagen der Baureihe 628.2 und als Verstärkung (sogenannte Schülerzüge) wurden wieder 218er Wendezuggarnituren eingesetzt.

Der 627 und die 218 hatten eine Steilstreckenzulassung und konnten dadurch von Freudenstadt über das Murgtal wieder nach Karlsruhe fahren. In den Jahren 2000 bis 2004 gesellten sich zu den Triebwagen der Baureihe 627 auch deren Nachfolger der Baureihe 628.2 dazu. Bis zum Ende der DB Ära auf der KBS 721 am 12. Dezember 2004 wurde der Nahverkehr auf der Kinzigtalbahn von diesen beiden Triebwagenbaureihen teilweise gemischt gekuppelt bewältigt.

Am 12. Dezember 2004 übernahm die Ortenau S-Bahn GmbH (OSB) den Personenverkehr auf der Kinzigtalbahn Hausach - Freudenstadt. Mit der Einführung des Stundentaktes soll ein besseres Angebot für Reisende auf der KBS 721 geschaffen werden.
Die OSB setzt klimatisierte, moderne Triebwagen, sogenannte Regio Shuttel Typ RS1 und RS2 von Stadler ein. Diese verkehren je nach Auslastung einfach oder als Doppeltraktion.